wenn du den ruf vernimmst, folge ihm

auch wenn er dich weit weg in den himalaya führt

Am 1. August stieg ich mit meinen Liebsten auf den Wildstrubel, zum Sonnenuntergang auf 3244 müM. Im Aufstieg begleitete uns der tosende Gletscherbach inmitten einer kargen Felslandschaft. 24 Stunden/7 Tage die Woche strömt das Wasser hier unaufhaltsam zu Tal, und oben sterben die Gletscher.

Auf dem Gipfel liegt kein Schneefeld liegt mehr – wie es bei meinem letzten Besuch vor 5 Jahren war – damals als willkommenes Nass zum Waschen und Kochen. Heute müssen die dreieinhalb Flaschen hochgetragenes Wasser für uns reichen bis zum nächsten Mittag.

Ausblick vom Wildstrubel auf Gletschersee und -vorfeld

Beim Abstieg am folgenden Morgen begegnete ich zufällig einem Freund aus alten Zeiten. Er meinte: Ich möchte schon lange in den Himalaya reisen. In Anbetracht des Klimawandels frage ich mich aber, ob das ökologisch noch vertretbar ist?

Eine berechtigte Frage. Sie beschäftigt mich ebenfalls sehr.

sicht des plaine morte gletschers zu sonnenuntergang

Aus einer übergeordneten Perspektive sage ich: Ja, wenn die Reise einer bewussten Entscheidung entspringt, mit einer weitsichtigen Intention.

sonnenaufgang im august 2017

Ich meine, wenn ich eine achtsame Kleingruppe auf einer bewussten Auszeit durch den Himalaya begleite, und diese fünf Menschen in der einzigartigen Kraft dieser hohen Bergräume ein Stück näher zu sich selber finden, dann wiegt dies sehr wertvoll auf der Waagschale „Impact“.

Denn das ist es, was unsere Welt am dringendsten braucht: Immer mehr eigenverantwortliche, wache, bewusste Menschen, mit sich selber und ihrer Mitwelt verbunden und wirkungsvoll darin unterwegs, ihren Lebenssinn zu erfüllen.

Jeder Gebirgsraum trägt eine besondere, ihm eigene Atmosphäre, eine einzigartige Energie und Kraft. In den Alpen erfahre ich die Bergräume als feiner, milder, bescheidener. Ein Refugium für die Vielfalt an Pflanzen, Tieren, Mineralien und anderen Naturwesen.

Im Himalaya ist alles eine Dimension mächtiger – die Gipfel, die Gletscher, die Klarheit in der dünnen Luft, die Kraft der Elemente, die Energie, an der wir tanken dürfen. Und diese Energie wirkt tief, transformierend – auf den bewussten Besuchenden.

view from gokyo ri out valley, ausblick auf dein leben

Als Spezies Mensch haben wir uns soweit entwickelt, dass wir global verbunden und miteinander im Austausch sind. Dieses signifikante Potenzial der Vernetzung – die Globalisierung – gilt es sinnvoll und zukunftsweisend zu nutzen. Es ist zutiefst wertvoll, sich über kulturelle Grenzen zu begegnen, voneinander zu lernen, andere Lebensweisen, Naturräume und Kulturen zu erleben und den eigenen Horizont dadurch zu erweitern.

Denn in diesem Austausch können Lichter aufgehen, kann Bewusstsein reifen, kann Respekt für Vielfalt und Andersartigkeit wachsen – auf beiden Seiten.

Porträt Monika Schaffner in the Himalaya

madi eco-village, flower gift, prepared by the women of bankatta

Wenn wir uns als bewusste Besuchende aufmachen, die Schätze des Himalaya zu erfahren und geniessen, dann erwächst daraus die Erkenntnis dieses Wertes bei den Menschen, die diese Räume hüten. Diese wertschätzende Kraft unterstützt den langfristigen Erhalt. Denn auch im Himalaya werden die Naturräume immer stärker bedrängt und bedroht indem sie den „Menschen untertan“ gemacht werden.

Wir als Besuchende nehmen unsere transformativen Erfahrungen und Eindrücke mit nach Hause in unseren Alltag und stärken damit unsere Handlungsfähigkeit als eigenverantwortliche Mitbewohner*innen dieser Welt.

Also: Wenn Du den Ruf vernimmst, folge ihm. Denn es geht um einen langfristigen, tiefgreifenden Wandel der Haltung des Spezies Menschen auf diesem Planeten. Dazu braucht es bewusste, achtsame Menschen mit klarer Wirkkraft, verbunden mit sich selber und ihrer Mitwelt.

Ob es Dich dabei in die Nähe oder in die Ferne ruft, beides ist wert- und bedeutungsvoll. Denn jeder Mensch hat einen anderen Fokus, eine andere Bestimmung.

Deshalb biete ich in beiden Räumen Natur Auszeiten und Retreats an. Diesen Herbst gibt es noch je ein Angebot für eine Kleingruppe – in beiden hat es zurzeit noch freie Plätze.